Am 25. September 2024 wurde das Symposium „Desinformation im Kontext hybrider Bedrohungen“ im Amtsgebäude Rossau Bernardis-Schmid abgehalten, das vom Bundesministerium für Landesverteidigung (BMLV) in Kooperation mit dem Austrian Institute of Technology organisiert wurde. Experten aus Wissenschaft, Militär, öffentlicher Verwaltung und Medien widmeten sich einer der drängendsten Herausforderungen unserer Zeit: Dem Paradigma der Desinformation innerhalb hybrider Bedrohungsszenarien in einer zunehmend komplexen und vernetzten Welt.
Das Weltwirtschaftsforum betrachtet Fehl- und Desinformation als eine der größten Bedrohungen für globale Stabilität, Demokratie und wirtschaftliche Entwicklung in den kommenden Jahren. Die digitale Revolution hat den Zugang zu Informationen erheblich erleichtert. Sie hat aber auch zur Verbreitung von Desinformation beigetragen, also von bewusst falschen oder irreführenden Informationen. Oft mit dem Ziel, Unsicherheit zu schüren, Medien und wissenschaftliche Erkenntnisse zu diskreditieren, das Vertrauen in demokratische Prozesse zu untergraben und gesellschaftliche Spaltungen zu begünstigen.
Desinformationskampagnen sind nicht länger isolierte Phänomene, sondern integraler Bestandteil einer größeren, komplexen Bedrohungslandschaft, die als hybride Bedrohungen bezeichnet werden. Diese bestehen aus einer Kombination konventioneller militärischer Maßnahmen mit unkonventionellen, oft verdeckten Praktiken wie Cyberangriffen, wirtschaftlichem Druck und gezielter Informationsmanipulation.
Im Rahmen des Symposiums analysierten renommierte Fachleute die gezielte Nutzung von Desinformation und beleuchteten dabei auch den Einfluss globaler Akteure, sowohl staatlicher als auch nichtstaatlicher Organisationen. Darüber hinaus diskutierten die Teilnehmer wirksame Gegenmaßnahmen, wobei folgende Leitfragen im Zentrum des Symposiums standen:
Wie können demokratische Gesellschaften widerstandsfähiger gegenüber Desinformation werden?
Welche Rolle spielen staatliche Institutionen, der private Sektor, Medien und Bildungseinrichtungen im Kampf gegen Desinformation?
Welche Werkzeuge und Strategien sind notwendig, um die Resilienz gegen hybride Bedrohungen zu stärken?
Die Veranstaltung zeichnete sich durch einen offenen Austausch von aktuellen Forschungsergebnissen der Verteidigungs- und Sicherheitsforschung und Erfahrungen aus. Die Diskussionen haben gezeigt, wie wichtig interdisziplinärer Dialog und Zusammenarbeit sind, um neue Ansätze im Umgang mit Desinformation und hybriden Bedrohungen zu entwickeln. Das Symposium förderte die Vernetzung von Wissenschaftlern und Behördenvertretern und leistete einen wichtigen Beitrag zur Verteidigungs- und Sicherheitsforschung, die für die Modernisierung des Österreichischen Bundesheeres in Zusammenarbeit mit zivilen Forschungseinrichtungen, Industrie und auf europäischer Ebene unerlässlich ist.