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Verteidigungspolitik

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Symposium „Kognitiv – Kriegsführung, Sicherheit und Resilienz“

Symposium „Kognitiv – Kriegsführung, Sicherheit und Resilienz“

Am 09. April 2025 veranstaltete die Sektion I Generaldirektion Verteidigungspolitik des Bundesministeriums für Landesverteidigung erstmals das Symposium „Kognitiv – Kriegsführung, Sicherheit und Resilienz“ in der Rossauer-Kaserne in Wien. Dabei wurde ein Überblick über Herausforderungen im kognitiven Raum gegeben, die sich angesichts technologischer Entwicklungen und der Verlagerung von Konflikten in nicht-physische und hybride Bereiche ergeben. Im Mittelpunkt stand die Frage der menschlichen Beeinflussbarkeit: wie menschliches Verhalten und Entscheidungsprozesse von Einzelpersonen, Gruppen oder Institutionen gezielt gesteuert werden können. Ziel war es, einen gesamtstaatlichen und gesamtgesellschaftlichen Diskurs über den kognitiven Raum anzustoßen und dabei sowohl zivile als auch militärische Aspekte zu berücksichtigen.

Zum Einstieg präsentierte Max Gottschlich, Universitätslektor an der Katholischen Privat-Universität Linz, Überlegungen zum Streben nach Kontrolle über Sprache und Bewusstsein. Daran anknüpfend führte Ferdinand Gehringer, Referent bei der Konrad-Adenauer-Stiftung, die sicherheits- und verteidigungspolitischen Aspekte der kognitiven Dimension aus. Medizinerin Kristina Gugg stellte neurotechnologische Möglichkeiten der Beeinflussung vor; Biotechnologe Markus Schmidt ergänzte diese Perspektive um biotechnologische Ansätze. Kurosch Yazdi-Zorn vom Kepler Universitätsklinikum in Linz erklärte das menschliche Belohnungssystem und den inneren Konflikt zwischen kurzfristiger Bedürfnisbefriedigung und langfristigen Zielen. In der abschließenden Podiumsdiskussion wurden zentrale Erkenntnisse zusammengeführt und im Hinblick auf gesellschaftliche Resilienz diskutiert.

Im Bundesheer beschäftigt sich die Sektion I – Generaldirektion Verteidigungspolitik, die Direktion Kommunikation sowie die Abteilung Militärstrategie mit der Thematik der kognitiven Dimension. Ziel ist es, deren Bedeutung systematisch zu erfassen und ihre Rolle in einer umfassenden sicherheits- und verteidigungspolitischen Gesamtstrategie zu verankern. Angesichts der bereichsübergreifenden Relevanz ist davon auszugehen, dass künftig auch weitere Organisationseinheiten – wie etwa der Heerespsychologische Dienst oder die Direktion 6 – IKT & Cyber – stärker eingebunden werden.