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Verteidigungspolitik

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„Demystifying Disinformation Conference“ und „Counter Disinformation Wargame Western Balkan”

„Demystifying Disinformation Conference“ und „Counter Disinformation Wargame Western Balkan”

Von 07. – 10. Oktober 2024 organisierte das BMLV in Kooperation mit dem European Center of Excellence for Countering Hybrid Threats (Hybrid CoE) an der Landesverteidigungsakademie eine Konferenz zur Entmystifizierung von Desinformation und ein Wargame zur Bekämpfung von Desinformation mit dem Fokus auf die Westbalkan- Region. 

An der Konferenz nahmen ca. 100 Personen vor Ort und bis zu 80 Personen online, aus 20 verschiedenen Ländern, teil. In den hochrangigen Eröffnungsreden erläuterten der Kommandant der Landesverteidigungsakademie GenLt Erich Csitkovits, Botschafter i.R. und Präsident des ÖIIP Wolfgang Petritsch, Teija Tiilikainen, die Direktorin des Hybrid CoE, und Chris Riley, der Leiter NATO HQ Strategic Communication Unit, die Bedeutung der Westbalkan-Region für die europäische Sicherheit und Stabilität, beziehungsweise verwiesen auf die umfangreichen anti-westlich gerichteten Einflussnahmen und Desinformationskampagnen, die von einzelnen Akteuren ausgehen.

In vier umfangreichen Panels erörterten Expertinnen und Experten aus den Westbalkanländern bzw. Vertreterinnen und Vertreter aus dem Bundeskanzleramt, Außenministerium und Verteidigungsministerium die neuesten Trends in der Desinformationsbekämpfung. Es wurden im Detail die Bedeutung der Zusammenarbeit auf regionaler Ebene sowie die staatliche Interaktion mit der Zivilgesellschaft diskutiert. Zudem erfolgte eine Erörterung der Einflussnahme ausländischer Akteure auf gesellschaftlicher, politischer und wirtschaftlicher Ebene mittels Desinformationskampagnen in Form von anti-westlichen Narrativen, um EU-Skepsis zu erzeugen. Abschließend wurde die dynamisch steigende Bedeutung von Künstlicher Intelligenz im Kommunikationsbereich mit die damit verbundenen Risiken und Chancen erläutert.

Im darauffolgenden Wargame wurde im Rahmen eines fiktiven Erdbebenszenarios in der Westbalkan-Region versucht, die Einflussnahme u. a. durch Desinformationskampagnen von ausländischen Akteuren durch verschiedene Szenarien zu simulieren. Die nationalen interministeriellen Teams aus Albanien, Bulgarien, Deutschland, Griechenland, Großbritannien, Montenegro, Nordmazedonien und USA hatten die Aufgabe durch geeignete Maßnahmen dieser Einflussnahme entgegenzuwirken. Dabei wurde durch die einzelnen Teams die Notwendigkeit zur rechtzeitigen Schaffung von resilienten gesamtstaatlichen Strukturen und Prozessen und die Etablierung von regionaler Kooperation erkannt. Somit kann durch Netzwerke und der Inklusion der Zivilbevölkerung Desinformationskampagnen erfolgreich begegnet werden. 

Die Konferenz und das Wargame haben wesentlich zum besseren Verständnis über die Westbalkan-Region, beziehungsweise zur Unterstützung von Fähigkeitsaufbau, Strukturen und Resilienzbildung beigetragen.